Hilscheid Ein neuer Pächter für das Bistro im Nationalparktor am Erbeskopf ist gefunden. Dessen Pläne gehen weit über einen üblichen Gastronomiebetrieb hinaus.
Das Bistro im Nationalparktor am Erbeskopf hat einen neuen Pächter. Am 4. Dezember will dort der Börfinker Gastro-Unternehmer und Eventmanager Marco Best die Räume im Erdgeschoss des einstigen Hunsrückhauses unter dem Namen „RehServiert“ gastronomisch bewirtschaften. In Fachkreisen ist der 37-Jährige offensichtlich kein Unbekannter. Best hat seit zehn Jahren Erfahrung in der Gastronomie. Seine Eventagentur „Best(e) Events“ hat er 2015 gegründet und kann nach eigenen Aussagen Veranstaltungen mit bis zu 15.000 Gästen bewirten.
Sein Pool an Mitarbeiter, die er bei Bedarf unter anderem auch an andere Gastronomiebetriebe vermittelt, beträgt laut seinen Aussagen rund 100 Mitarbeiter. Das Bistro im Hunsrückhaus soll künftig von zwölf Angestellten jeweils abwechselnd bewirtschaftet werden.
Seine Pläne für den Nationalpark gehen weit über einen normalen Gastronomiebetrieb am Erbeskopf hinaus. Das Bistro ReHserviert solle künftig Schaufenster für den Nationalpark sein, der Gäste nachhaltig mit seinen Kooperationen begeistere, sagt Best. „Wir wollen mit Nationalparkführern und weiteren Anbietern kooperieren, kulinarische Wanderungen anbieten und haben sogar einen Foodtruck bestellt, der ab 2024 ins Rollen kommen wird“, sagt er. Der Foodtruck könnte dort stehen, wo es beispielsweise mit Wandergruppen für kulinarische Wanderungen vorher vereinbart worden ist. Zudem will Best ab Mitte 2023 die Tradition der Märkte am Erbeskopf wieder aufleben lassen und spricht von Weihnachtsmärkten und Ostermärkten.
Für den Anfang sind im Bistro lediglich kalte Gerichte geplant. Ab April 2023 soll eine Karte mit warmen Gerichten das Angebot ergänzen, mit mindestens zwei regionalen Gerichten, wie Dibbelabbes, Hunsrücker Klöße und Kartoffelwurst. Best spricht bei der Vorstellung seines Konzepts von einem Nationalpark-Flammkuchen sowie entsprechenden Burgern, Broten und Bieren.
„Wir planen eine eigene Nationalpark-Wurst“, macht er den Pressevertretern bei seiner Präsentation Appetit.
Hinzu kommt ein sogenannter nachhaltiger Konsum, wie vegetarische und vegane Gerichte sowie Pakete für Wanderer in Mehrwegverpackungen. Dazu will man sich an den Aktionen von Ebbes von Hei! – Best ist dort Mitglied – beteiligen, wie Kartoffeltage sowie Fisch- und Wildtage. Die Angebote sollen verknüpft werden mit Partnern des Nationalparks. Das Brot kommt von der Bäckerei Spindler im nördlichen Saarland, der Kaffee von der Reismühle in Krottelbach/Landkreis Kusel. Dazu gibt es Nationalpark-Kellerbier von der Kirner Brauerei und weitere Kooperationen mit Winzern von der Nahe und der Mosel sowie weiteren lokalen Produzenten. An sogenannten Schaufenstertagen sollen mit den genannten Partnern Verkostungen mit Bier, Kaffee, Wein und Eis der Birkenfelder Eisdiele organisiert werden.
Show-Events mit bekannten Köchen wie Harald Rüssel von Rüssels Landhaus in Naurath, Hajo Böß aus Schwollen und Guido Steuer aus Allenbach sollen die Küche aus ihren üblichen Räumen hin zu den Gästen bringen.
Ab 2024 sind auch Veranstaltungen für Kinder und Schülergruppen geplant, wie ein Indoor- und Outdoorprogramm oder Stockbrot über einer Feuerschale. Doch das ist noch nicht das Ende von Bests Plänen. Auch ein so genannter Flagship-Store ist vorgesehen, in dem Produkte mit der Keltenkatze, dem Wahrzeichen des Nationalparks, angeboten werden sollen. Schmuck von regionalen Produzenten, ein Shop-in-Shop-System der Kirner Brauerei, Merchandising-Produkte, Keltenbrot und Fotobände sollen dort erhältlich sein.
Produkte der regionalen Initiativen wie SooNahe, Ebbes-von-Hei! und Kulani aus dem nördlichen Saarland runden das Sortiment ab.
Die Öffnungszeiten sind ab 4. Dezember 2022 lediglich auf die Sonntage von 10 bis 17 Uhr beschränkt, angelehnt an die Öffnungszeiten der Ausstellung im Nationalparktor. Ab April 2023 soll das Bistro dann von donnerstags bis sonntags geöffnet sein. Wobei bei Bedarf oder bei großem Andrang Sonderöffnungszeiten möglich sind, sagt er. Um langfristig planen zu können, habe er mit dem Nationalparkamt einen Vertrag über zehn Jahre abgeschlossen. Best: „Ich sehe hier große Chancen.“
Sören Sturm vom Nationalparkamt sagt, er freue sich, dass man einen Partner gefunden habe, der Interesse habe, den Standort weiterzuentwickeln.